Laura Leppert


 

schlechtes Versteck 2015

Video aus 60 Einzelbildern, 3:35 min geloopt

 

Aus einem hochgelegenen Fenster wurden vorbeifahrende Lastwagen fotografiert. Es geht mir hier darum, den flüchtigen Moment „abzuschießen“und normalerweise unsichtbare Räume im Inneren und deren pragmatische Nutzung - beiläufiges Hineinschmeißen, gewissenhaftes Festzurren, die Formen des übereinander fließenden Schüttguts oder dessen Überbleibsel sichtbar zu machen. Es handelt sich dabei um beiläufig geschossene Fotos; die verschiedenen Winkel und Bildausschnitte sowie die Einpassung von eigentlichen Hochformaten in das Querformat des Bildschirms, zusätzlich zur schnellen Abfolge der Einzelbilder im Video, verstärken den Eindruck eines motivierten, jedoch schwankenden Blickes.

 

Die Gleichförmigkeit des Warenstroms, den man als Ganzes betrachtet, wird durch die Einzelbilder in seine individuellen Teilnehmer zerlegt. Der Blick auf die Ameisenstraße fokussiert jede einzelne Ameise. Der Blick auf Massen von mehreren Raummetern Größe wird durch das kleine Bildschirmformat aus seinem Größenverhältnis gerissen.

 

 

 

 

 

 

ohne Titel 2015

Buchenholz, Eichenholz, Klebeband

Maße variabel

 

Diese Objekte sind durch die Anwendung des industriellen Prinzips auf organisch Gewachsenes entstanden. Aus jedem jungen Baumstamm wurde ein Vierkantbalken, der mit seinen Maßen 4,5 x 4,5 cm einer standardisierten Baumarktlatte entspricht, herausgeschnitten. Sinnloses, weil nicht zweckmäßig zu verarbeitendes Baumaterial entsteht. Dabei folgt der Schnitt der vorgegebenen, organischen Wuchsrichtung. Durch die Unregelmäßigkeit und Wildheit des Wuchses ergeben sich Stücke, die, jeweils zu dritt gruppiert zu einer Art Koordinatensystem mit x-, y- und z-Achse auf die Strenge des geometrischen Raumes, der sie umgibt, und auf den kartesischen Zwang, der von der Architektur ausgeht, hinweisen. Die Stämme beeinflussen sich gegenseitig im Hinblick auf den Stand der „Ecken“ - gebogene Enden schweben in der Luft, lehnen sich schwerelos nach vorne oder hinten, wölben sich vor und winden sich in den Raum hinein. Dabei ist das Maß, an dem man ihre Schiefheit und Unbequemlichkeit erfahren kann, sowohl der umgebende Ausstellungsraum als auch der Körper des Betrachters in seiner vertikalen Aufrichtung. Durch ihre provisorische Verknüpfung per Klebeband wird eine Vorläufigkeit evoziert, als ob die Einzelteile nur zufällig zusammengekommen wären und sich jederzeit wieder voneinander lösen lassen und neu gruppieren könnten.

 

 

 

 

Installationsansicht, Projektraum Knooper Weg, Muthesius Kunsthochschule

 

Seestück 2015

Installation

Holzbalken, Spanplatten, Stahl, Video (1:45)

Maße variabel

 

Im Raum befinden sich mehrere unechte Räder, deren Radscheiben sich durch ihren Neigungswinkel zur Achse taumelnd fortbewegen. Als kippendes Moment verstellen sie den Raum, nähern sich Wänden an und bilden ein Gegenüber zum vertikal stehenden Körper des Betrachters. Diesem war es frei gestellt, den schiefen Lauf der Objekte und deren Verkeilung untereinander selbst zu erproben.

 

Ein Video, welches eine Person zeigt, die wiederholt auf Kanten im öffentlichen Raum zu sprintet, um anschließend genau an dieser Kante, die man beim Durchqueren des Raumes überhaupt nicht bemerken würde, stehen zu bleiben. Das Gleichgewicht auf der Kante muss um jeden Preis gehalten werden. Trotzdem entlarvt sich das Video gleich am Anfang als Versuchsaufbau.

 

 

 

 

 

 

Flyer zur Ausstellung

 

 

 

 

 

 

ohne Titel 2015

 

Stahl, Spanplatten, Holzlatte

150 x 100 x 20 cm

 

Ein Messer wurde aus einem massiven Metallbarren herausgeschnitzt. Es entsteht eine Form, die zwischen Faustkeil und hochästhetischem Designobjekt changiert.

 

 

 

 

take away (08/15)

2014

Spanplatten, Stahl, Lack, Schleifpapier in verschiedenen Körnungen
180 x 76 x 70 cm

 

 

 

 

Halt's Maul

2014

Fell, Schokolade 20 x 6 x 5 cm